Wir befinden uns im Poli Grappa Museum in Schiavon, gegenüber dem so genannten Lonicers Alambic.
Der Name stammt von einem bedeutenden deutschen Botaniker, Adam Lonicer, latinisiert Lonicerus, der ein hochberühmtes Kräuterbuch verfasste, das erstmals 1557 erschien. Im Buch sind hunderte von Kräutern und Pflanzen beschrieben, die zur Destillation bestimmt sind.
Es gibt einen wichtigen Abschnitt, der sich mit Alambics befasst, bzw. mit den Werkzeugen, die zur Destillation dieser Kräuter benötigt werden. Unter den verschiedenen Alambics finden wir genau den Destillierkolben, den wir in unserem Museum rekonstruiert haben; der Vorfahre der modernen Destillieranlagen, die wir heute noch zur Destillation von Traubentrestern verwenden.
Außerdem ist ein schöner Holzschnitt zu sehen, in dem das ganze Konzept der Destillation von 1500 enthalten ist.
Links unten finden wir einige Jungs, die Pflanzen, Kräuter und andere zu destillierenden Substanzen sammeln.
Unten links die Gelehrten, die sich über die bestmöglichste Verwendung der Pflanzen beraten.
Rechts unten sind zwei Gesellen, die die Kräuter im Mörser zuerst zerstoßen, danach mit einer ziemlich komplexen Brennblase destillieren.
Im Hintergrund, rechts oben, erkennt man einen Arzt, der einem Patienten den Aquavit verabreicht, dieses Lebenselixier, von dem man glaubte, jede Krankheit heilen zu können. Neben dem Arzt, ist auch eine Krankenschwester zu sehen, so dass der gesamte Destillationsvorgang in einem einzigen Bild festgehalten wird.
Adam Lonicer war in Frankfurt ein besonders wichtiger Arzt geworden.
Er heiratete die Tochter des Verlegers und als sein Schwiegervater verstarb, wurde er Direktor dieses Verlags.
Er veröffentlichte vier Ausgaben dieses bedeutenden Kräuterbuchs, das in der Geschichte der Destillation einen Meilenstein darstellt. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Studien fortgesetzt, die die Entwicklung immer effizienterer Anlagen zur Destillation verschiedenster Rohstoffe, einschließlich Traubenschalen, aus denen man Grappa gewinnt.
Buona Grappa an alle!
Schau dir das Video mit Jacopo Poli an:
